Wohnwagen auf dem Campingplatz

Wohnwagen mieten: Das solltest du wissen!

4 min Lesedauer

Urlaub im Wohnwagen ist ein tolles Erlebnis. Aber nicht jeder hat einen Caravan in der heimischen Garage stehen. Die Lösung: Einen Wohnwagen mieten. Inzwischen gibt es auch für den Caravan-Markt etliche Anbieter. Wir erklären, worauf du beim Mieten eines Wohnwagens achten musst.

Inhaltsverzeichnis

Generell empfehlen wir das Mieten von Wohnwagen vor allem für längere Aufenthalte an einem Ort, z.B. auf einem einzelnen Campingplatz. Prinzipiell ist natürlich auch ein Roadtrip mit Wohnwagen möglich. Gerade wenn man recht häufig den Standort wechselt, kann das Rangieren mit einem Wohnwagen auf Dauer aber stressig werden. In diesem Fall macht es Sinn, über das Mieten eines Wohnmobils nachzudenken.

In der ADAC Checkliste zeigen wir dir jetzt, worauf du achten solltest, wenn du einen Wohnwagen mietest. Dabei geht es um Punkte wie den Mietvertrag, die Kontrolle des Innenraums, zusätzliches Zubehör und die Ausstattung. Für jeden dieser Bereiche haben wir eine separate Checkliste vorbereitet – gehe sie der Reihe nach durch und kläre sorgfältig alle Punkte, dann steht der sorgenfreien Reise in den Urlaub mit dem Wohnwagen nichts mehr im Wege.

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Wohnwagen-Vermietung: Führerschein beachten

Vor dem Gang zum Vermieter musst du als allererstes sicherstellen, dass du die gesetzlichen Voraussetzungen für das Mieten eines Wohnwagens erfüllst. Konkret geht es um den Führerschein. Je nachdem, welchen Führerschein du hast, darfst du nur bestimmte Gespanne fahren. Hier die Übersicht:

Führerschein bis 1998

Wenn du den alten Führerscheins (bis Ende 1998) hast, musst du dir beim Mieten bzw. dem Fahren eines Caravans keine Sorgen machen. Der Führerschein berechtigt zum Fahren von Fahrzeugen und Gespannen mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Bis  zum 50. Lebensjahr darfst du zudem Gespanne bis maximal 18,5 Tonnen fahren.

Führerscheinklasse B

Wenn du die Fahrerlaubnis erst nach 1999 erhalten hast, besitzt du in der Regel die Führerscheinklasse B. Damit sieht es schon schwieriger aus. Du darfst nur Fahrzeuge bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen plus Anhänger bis 750 Kilogramm zulässiger Gesamtmasse fahren oder ein Gespann, das insgesamt unter der 3,5-Tonnen-Grenze bleibt. In der Praxis sind voll beladene Caravans aber schwerer. Die vorgeschriebenen Grenzwerte sind also häufig nicht einzuhalten.

Führerschein-Erweiterung B96, Anhänger-Führerschein BE

Eine gute Lösung, wenn du nur die Führerscheinklasse B hast: Die kostenpflichtige Führerschein-Erweiterung B96. Damit steigt die zulässige Gesamtmasse eines Pkw-Anhänger-Gespanns auf 4,25 Tonnen – das bietet deutlich mehr Spielraum bei der Auswahl des passenden Caravans. Noch mehr Spielraum bietet der prüfungspflichtigen Anhänger-Führerschein BE. Hier musst du aber eine richtige Prüfung ablegen und die Fahrschule besuchen. Für die Erweiterung B96 reicht eine 1-tägige-Schulung.

Elektroauto mit Wohnwagen © ADAC/Test und Technik
Elektroauto mit Wohnwagen © ADAC/Test und Technik

Anbieter für Mietwohnwagen finden

Anbieter die Wohnwagen vermieten, sind nicht ganz so zahlreich wie zum Mieten von Wohnmobilen. Aber wenn du weißt, wo du suchen musst, wirst du trotzdem schnell einige passende Angebote finden. Eine gute Option ist beispielsweise die ADAC Wohnwagen-Vermietung. Hier findest du eine große Auswahl an Wohnwagen zu attraktiven Preisen. ADAC Mitglieder erhalten übrigens exklusive Vorteile – hier findest du alle Infos dazu:

ADAC Wohnwagenvermietung

Bevor du einen Wohnwagen mietest

Bevor du dich auf die Suche nach passenden Modellen machst, überlegst du dir am besten erstmal, was du persönlich benötigst und mit wie vielen Personen du den Wohnwagen benutzen möchtest. Mit einer sechsköpfigen Familie wirst du z.B. vermutlich mehr Platz brauchen als wenn du nur zusammen mit dem Partner in den Urlaub fährst. Stelle also sicher, dass der Miet-Wohnwagen groß genug für deine Bedürfnisse ist und das gewünschte Layout hat.

Hast du dann ein konkretes Modell gefunden oder mehrere Modelle, die in die engere Auswahl kommen, überlegst du dir anschließend, welche größeren Dinge du mitnehmen willst. Das könnte z.B. sein:

  • Fahrräder
  • Camping-Möbel wie Tisch, Stühle etc.
  • Surfbretter und andere sperrige Sportgeräte

Überlege dir vorher, ob du entsprechende Stauräume im Caravan benötigst und ob diese im gewünschten Miet-Wohnwagen vorhanden sind. Beachte dabei, dass du das zulässige Gesamtgewicht des Wohnwagens und die Achslasten nicht überschreitest – dabei musst du auch den Frischwassertank einbeziehen! Überprüfe außerdem, ob dein PKW genügend Zuglast für den Wohnwagen hat und ob du das Gewicht sicher transportieren kannst.

Rechtzeitig buchen und Geld sparen

Ein weiterer wichtiger Punkt: Informiere dich frühzeitig über Angebote und warte nicht zu lange mit dem Buchen des Miet-Wohnwagens. Hier gilt im Prinzip das Gleiche wie bei Wohnmobilen:  In der Hauptsaison sind viele Wohnwagen ausgebucht oder sehr teuer. Du solltest den Wohnwagen also am besten sechs Monate vor der geplanten Reise mieten. Für einen Trip im Sommer demnach spätestens im Februar.

In der Nebensaison lässt sich ebenso wie bei Reisemobilen erheblich sparen. Pro Miettag oder Nacht kann dies einen durchaus hohen Betrag ausmachen. Eine nicht unerhebliche Summe kann auch die Kaution ausmachen, die je nach Mietfahrzeug variiert. Du kannst hier mit etwa 1.500 Euro für die Kaution rechen. Sie bemisst sich in der Regel nach der Höhe des Selbstbehalts der Fahrzeugversicherung.

Mietvertrag für den Wohnwagen

Beim Mietvertrag empfiehlt es sich, das Kleingedruckte genau zu lesen und etwaige Unklarheiten im Vorfeld zu klären. Achte hier z.B. auf Punkte wie „zusätzliche Reinigungskosten“ oder „Instandsetzung“ – sonst fallen bei der Rückgabe unter Umständen ungeahnte Kosten an. Gerade ein voller Toilettentank wird bei der Endreinigung entsprechend teuer berechnet. Einige Vermieter behalten dann unter Umständen Teile der Kaution ein. Campingmobiliar und andere Zusatz-Ausstattung kostet in der Regel extra.

Servicepauschale

Einige Anbieter fordern zusätzlich zu den Kosten für die Miete des Wohnwagens eine Servicepauschale. In der Pauschale enthalten sind häufig Gasflasche, Stromkabel und ab einem gewissen Gewicht auch Auffahrkeile. Das solltest du im konkreten Fall aber auch nochmal genau prüfen. Teilweise bekommst du mit der Servicepauschale auch eine ausführliche Technikeinweisung. Selbst für erfahrene Caravan-Fahrer kann das sinnvoll sein, da nicht jedes Modell die gleiche Technik und den gleichen Aufbau hat.

Versicherungsschutz

Der Wohnwagen ist während der Fahrt über die Haftpflicht des Zugwagens abgesichert. Er benötigt aber im abgehängten Zustand eine eigene Versicherung (Schutzbrief). Bei gewerblichen Vermietern siehst du das am oben genannten Eintrag im Fahrzeugschein. Bei privaten Vermietern musst du es dir meist im Mietvertrag bestätigen lassen. Denn diese haben meist nur eine Absprache mit ihrer Versicherung getroffen, die nur aus der Versicherungspolice hervorgeht.
Kläre auf jeden Fall schriftlich, was bei Defekten am Mietfahrzeug oder Caravan geschieht:

  • Welche Reparaturen darf der Mieter unterwegs ohne Rücksprache ausführen lassen?
  • Ab welchem Betrag ist eine Genehmigung des Vermieters nötig?
  • Was passiert, wenn die Reparatur länger dauert?
  • Wird ein Ersatz gestellt? Bereitstellungsgarantie: Vermieter mit kleiner Wohnwagen-Flotte tun sich schwer, bei Ausfall des gebuchten Caravans (Unfall, techn. Defekt) Ersatz zu stellen. Die Bereitstellungsgarantie greift nur, wenn sie im Mietvertrag aufgeführt ist.
  • Gibt es eine Vergütung für jeden verlorenen Urlaubstag/ Miettag?
  • Wer bezahlt die unter Umständen notwendige Rückführung des Wohnwagens?
  • Besteht ein Schutzbrief für den Wohnanhänger?
  • Ist eine grüne Versicherungskarte vorhanden?
  • Wie hoch ist die zu hinterlegende Kaution beim Wohnmobilvermieter? Stelle klar, dass bei ordentlich zurückgegebenem Wohnwagen diese sofort zurückzugeben ist.

Die Innenraumkontrolle des Wohnwagens

Ähnlich wie beim Reisemobil oder einem vergleichbaren Mietfahrzeug sollten vor der Inbetriebnahme des Wohnwagens folgende Punkte geklärt werden:

  • Ist der Wohnwagen sauber (besonders der Sanitärraum und die Toilette)?
  • Ist der Fäkaltank entleert?
  • Ist der Frischwassertank sauber und gefüllt?
  • Ist der Innenraum trocken?
  • Sind die Wasser-und Abwasserleitungen dicht?
  • Ist es auch hinter den Polstern sauber?
  • Sind alle Waserentnahmemöglichkeiten dicht und funktionieren?
  • Ist der Boden rund um die Sanitärzelle trocken?Du solltest außerdem überprüfen, ob das zugesagte Inventar vom Wohnmobilvermieter vollzählig und vollständig ist:
  • Überprüfe die Einrichtung genau auf ihren Zustand.
  • Lass Schäden exakt in das Übernahmeprotokoll aufnehmen.
  • Führe eine kurze Funktionskontrolle durch (Bettenbau, Kühlschrank, Heizung, Kocher, Warmwasserboiler, Wasserpumpe, Abwassersystem, Fenster, Rollos, Türen, Klappen, Schubläden, Lampen).

Campingzubehör mieten

Campingmöbel und anderes Zubehör für den Caravan (z.B. eine Klimaanlage) kosten, wie erwähnt, häufig extra. Die Grundausstattung für Küche, Bad und Wohnbereich ist in der Regel in der Miete enthalten. Generell empfiehlt es sich, vor der ersten Fahrt das Zubehör gründlich zu kontrollieren. Achte dabei auf die folgenden Punkte:

LPG-Gasflaschen
LPG-Gasflaschen - © MDF - stock.adobe.com
  • Ist das gemietete Zubehör (z. B. Gasflaschen) vollständig vorhanden und funktionsfähig?
  • Wichtig ist technisches Zubehör wie Ersatzbirnen und -sicherungen, Wasserschlauch und eine Kabeltrommel mit mindestens 30 m Kabel. Hat das Kabel CEE-Stecker und -Dose?
  • Sind Schukoadapter dabei?
  • Gibt es ein Adapterset zum Befüllen der Gasflaschen (Euroset)?
  • In Deutschland benötigen du innerorts beim nächtlichen Parken von Wohnwagen zwei Parkwarntafeln!

Die Ausstattung im Wohnwagen

Vor der ersten Fahrt mit dem gemieteten Wohnwagen, solltest du natürlich prüfen, dass alle elektrischen Geräte ordnungsgemäß funktionieren. Achte aber auch darauf, dass die Betriebsanleitungen für die einzelnen Geräte vorhanden sind. Es kann immer passieren, dass unterwegs etwas ausfällt. Und ohne Anleitung steht man häufig blöd da, weil man nicht weiß, wie man bei der Reparatur/ beim Beheben von Schäden vorgehen soll.

Kläre die folgenden Punkte, um dir die Reise zu erleichtern:

  • Sind Betriebsanleitungen für Kocher, Heizung, Kühlschrank, Gasanlage, Wasseranlage und Elektrik vorhanden?
  • Wo sind die Schnellabsperrhähne für die Gasleitungen?
  • Wie wird die Gasflasche gewechselt bzw. der Gastank befüllt?
  • Wie werden die Wassertanks befüllt?
  • Wo sind die elektrischen Sicherungen?
  • Wie funktionieren Klappen, Türen und deren Schlösser?
  • Wie werden die Betten aufgebaut?
  • Wie funktionieren die Fenster, Rollos und Mückengitter?

Wohnwagen richtig rangieren und ankuppeln

Sollte der Mietcaravan über einen Mover verfügen, übst du die Handhabung am besten erstmal auf einem freien Platz. Die Campingplatz-Parzellen sind in der Regel viel enger, da sollte jeder Handgriff bereits sitzen. Generell gilt: Gespanne haben einen großen Wendekreis, außerdem schwenkt das Heck sehr weit aus. Daher ist umsichtiges Fahren angesagt! Lass dir vom Vermieter vorher auch zeigen, wie der Wohnwagen korrekt an dein Zugfahrzeug an- und abgekuppelt wird.

Kläre dazu folgende Fragen:

  • Wie wird richtig angekuppelt?
  • Wie sieht man, dass die Kupplung verriegelt ist?
  • Wie legt man das Abreißseil an?
  • Wie stellt man die elektrische Verbindung zum Zugwagen her?

Schau dir für weitere Infos über Abrißseile unseren ausführlichen Ratgeber-Artikel an:

Alles über Abreißseile

Wann sind die Preise für die Wohnwagen-Miete am günstigsten?

Die Preise für die Wohnwagen-Miete orientieren sich an der Campingsaison, die rund um Ostern an Fahrt aufnimmt. Großen Einfluss haben natürlich auch die Ferienzeiten in den jeweiligen Bundesländern, die aufgrund der wachsenden Nachfrage die Kosten in die Höhe treiben können. Empfehlenswert ist eine frühzeitige Buchung – sechs Monate vorher. Falls Du unabhängig von den Ferienzeiten bist, lohnt sich die Suche nach alternativen Zeiträumen.

Wohnmobil mieten als Alternative

Wenn du bislang keine Erfahrungen mit Wohnwagen hast, kannst du dir überlegen als Alternative ein Wohnmobil zu mieten. Wohnmobile lassen sich aufgrund ihrer Bauweise deutlich leichter rangieren als Wohnwagen. Außerdem sind die Fahrzeuge natürlich kompakter, weil du keinen getrennten Anhänger hast. Damit eignen sie sich besser für den Stadtverkehr und auch für Roadtrips mit häufigem Standortwechsel.

Schau dir hier unsere Liste der Standorte für Wohnmobil-Vermieter an:

Wohnmobil in der Nähe mieten

Ferienparks in Europa mit dem Wohnwagen entdecken

Eine wunderbare Gelegenheit für einen Campingurlaub mit der Familie sind die Freizeitparks in Deutschland, die unheimlich viel Spaß bereiten. In Kombination mit Camping wird ein Urlaubserlebnis der besonderen Art geschaffen. Hierzulande laden das Legoland, der Hansa Park, das Phantasialand, der Belantis Park und viele weitere ein, um actionreiches Vergnügen zu buchen.

Letzte Aktualisierung: 26/02/2024